10. CT
Bad Wildungen

Zeittafel von 800 bis heute

Um 800

Erste urkundliche Erwähnung villa Wildungen im Güterverzeichnis des Klosters Hersfeld. Das Dorf lag östlich der Stadt im Wildetal.

Um 1200

Anlage einer Burg mit befestigten Burgmannenhöfen auf dem Berg hoch über der Wilde durch den Grafen Friedrich, der aus dem Hause der Thüringer Landgrafen stammte. Sie war die Keimzelle der Burg und Stadt Alt-Wildungen, die später in den Besitz der Grafen von Waldeck gelangten.

1242

ist das überlieferte Gründungsjahr der Stadt Nieder-Wildungen, die auf dem der Burg gegenüberliegenden Hügel durch die thüringisch-hessischen Landgrafen angelegt wird.

1258

Erste Erwähnung einer Kirche.

1259

Erste Erwähnung des Rathauses.

1260

Erste Erwähnung eines Friedhofs in Wildungen.

1263

geht die Stadt in den Besitz der Grafen von Waldeck über und entwickelt sich zu einem wohlhabenden Gemeinwesen.

um 1330

wird mit dem Neubau der heutigen Stadtkirche begonnen, deren Kirchturm erst 1489 vollendet wurde.

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nach 1330

setzt eine Trennung zwischen der Nieder- und der Oberstadt (Altwildungen) ein. Im Jahre 1358 werden zum erstenmal "die beiden Städte Wildungen" genannt.

1349

Eine schwere Pestepidemie sucht Nieder-Wildungen heim.

1358 - 1360

Anfänge des "Hospitals" zwischen beiden Städten.

1372

Graf Heinrich V. übereignet das Hospital den Johannitern von Wiesenfeld.

1378

Hermann Smenkys (Schminke) leitet das Wasser des Sauerbrunnens in die Stadt.

1403

Aufstellung des Altars des Conrad von Soest in der Stadtkirche.

nach 1400

Die ersten Handwerkszünfte schließen sich zusammen.

1430-1440

Neubau des Rathauses in Nieder-Wildungen.

1495

Kaiser Maximilian belehnt den Grafen Philipp von Waldeck mit dem Sauerbrunnen.

1529-1532

Durchführung der Reformation in Wildungen durch Graf Philipp IV. und Johannes Hefenträger.

1532

Erster Hexenprozeß in Nieder-Wildungen.

1542

Eine Pestepidemie fordert über 400 Menschenleben. Anlage des Friedhofes vor dem Reitzenhagener Tor (Lindentor).

1552 - 1554,
1563 - 1567

Pestepidemien.

1563

Bau der "Weinschänke" neben dem Rathaus.

1575 - 1578

Veit Weinberg verfasst seine Reimchronik der Stadt Wildungen. Hexenprozesse in Wildungen.

1579

Grabdenkmal für Graf Samuel in der Stadtkirche aufgestellt.

1587 - 1624

Gräfliche Münzstätte in Nieder-Wildungen.

ab 1624

Wildungen vom Dreißigjährigen Krieg beeinträchtigt. Einquartierungen von kaiserlichen, hessischen, schwedischen und französischen Truppen.

1635-1637

Plünderungen und Zerstörungen in der Stadt.

1640

Schwedische Truppen unter dem General Baner verschanzen sich bei Wildungen. Ihnen stehen die kaiserlichen Truppen kampfbereit gegenüber, die ihr Lager bei Fritzlar aufgeschlagen haben. Diese "Wildunger Kur" dauert sechs Wochen und hinterlässt ausgeplünderte Städte und Dörfer.

1650-1664

Letzte Hexenprozesse in Nieder Wildungen.

ab 1660

Neubau des Schlosses Alt-Wildungen durch den Grafen Josias (1674 wird in der Stadtkirche das Grabdenkmal für den auf Kreta gefallenen Grafen aufgestellt).

1696

Der Salzborn (Helenenquelle) wird zum erstenmal gefasst.

1698

Am Stadtbrunnen (Georg-Viktor-Quelle) wird der erste Kursaal, "Schuppen" genannt, erbaut,der 1884 abgerissen wurde.

1706-1714

Neubau des Schlosses "Friedrichstein" in Alt-Wildungen durch Fürst Friedrich Anton Ulrich.

1728-1731

Neubau der Kirche in Alt-Wildungen.

1763

Grabmal für Fürst Carl in der Stadtkirche errichtet.

1799

Das erste Hotel und Badehaus wird am Brunnen errichtet. Trotz aller Anstrengungen verringert sich die Zahl der Kurgäste ständig.

1816

Verfassungsdikt für die Stadt Nieder-Wildungen.

1822-1824

Abbruch des Brunnen-, Wegaer und Lindentores.

1841

Nur noch 15 Kurgäste.

1855

Wildunger Mineralquellen-Aktiengesellschaft gegründet. Damit beginnt der Aufstieg des Heilbades.

1869

Dr. Carl Rörig entdeckt die "Königsquelle".

1884

Die Eröffnung der Bahnlinie Wabern - Nieder-Wildungen bringt Anschluss an die Main-Weser-Bahn. Weitere Erhöhung der Gästezahlen und allgemeiner wirtschaftlicher Aufschwung.

1894

Gustav Görner, ein Kurgast aus Zittau, entdeckt in einer Wiese bei Reinhardshausen eine Quelle. Er kauft das Gelände und richtet an der "Reinhardsquelle" einen bald florierenden Kurbetrieb ein.

1900-1940

Fürstliche Wildunger Mineralquellen-Aktiengesellschaft leitet die Geschicke des Bades.

1906

Die Stadt Nieder-Wildungen wird in Bad Wildungen umbenannt.

1909-1912

Weiterführung der Eisenbahn von Bad Wildungen nach Buhlen - Waldeck - Korbach. Erst 1917 führt die Bahnlinie durchs Upland weiter bis Brilon-Wald.

1914

Bau der Synagoge, einer der schönsten und größten deutscher Kleinstädte. Sie liegt am Dürren Hagen und prägt zusammen mit Stadtkirche, Schloss Friedrichstein und Rotem Hahn das Stadtbild.

1928/29

Bau der neuen Wandelhalle an der Georg-Viktor-Quelle.

1929

Anschluß Waldecks an Preußen. Bad Wildungen geht in das Eigentum des preußischen Staates über.

1932

Bei den noch freien Reichstagswahlen im Juli wählen die Wildunger mit 51,2 % die NSDAP

1933

sind 144 Juden in Bad Wildungen ansässig. Bis 1937 wandern 36 aus oder verziehen innerhalb Deutschlands

1934

Der 34jährige Rudolf Sempf wird Bürgermeister. Er ist Leiter der Sektion Nord der NSDAP, Kreisleiter im Kreis Kassel-Land und Propagandaredner der Partei.

8.11.1938

Zerstörung der Synagoge, Verhaftung und Abtransport aller männlichen Juden über Kassel nach Buchenwald. Insgesamt emigrieren 80 Wildunger Juden; die letzten 40 werden bis 1942 in Konzentrationslager gebracht. Nur 3 von ihnen überleben den Holocaust.

1938/39

Bau der 17 Bunker für das Oberkommando der Luftwaffe, das im Fürstenhof Quartier nehmen sollte.

1940

Bad Wildungen wird Preußisches Staatsbad. Nach dem zweiten Weltkrieg geht es in den Besitz des Landes Hessen über.

1940

Eingemeindung der Nachbargemeinden Alt-Wildungen, Reitzenhagen und Reinhardshausen.

1943

Schloss Friedrichstein geht in den Besitz der NSDAP über und wird Sitz der Gauleitung.

1945

Amerikanische Truppen befreien Bad Wildungen vom Nationalsozialismus. Bis 1958 wird das Hotel "Fürstenhof" von den Amerikanern genutzt.

1971

Eingemeindung der Orte Albertshausen, Armsfeld, Bergfreiheit, Braunau, Frebershausen, Hüddingen, Hundsdorf, Mandern, Odershausen und Wega im Rahmen der Verwaltungsreform.

1976

Gründung der BKW (Bad Wildunger Kraftwagenverkehrs- und Wasserversorgungsgesellschaft).

1977

Eröffnung der Freizeitanlage Heloponte.

1979

Die Umgehungsstraße entlastet den innerörtlichen Verkehr.

1980

Abschluss des Museums auf Schloß Friedrichstein.

1983

Einrichtung einer Fußgängerzone in der Brunnenstraße.

1984

Beginn der Altstadtsanierung.

1986

Partnerschaft mit Saffron Walden (England).

1987

Einweihung des Neuen Kurhauses, Umgestaltung der Brunnenallee, Sanierung und Erweiterung des Rathauses , der "Kurschatten" - Brunnen sorgt für großes Aufsehen in den Medien.

Eröffnung des "Kurmuseums" in der Brunnenallee 1 mit Ausstellungen zur Geschichte der Stadt und des Bades

1988

Partnerschaft mit Yichun (China).

1990

Erstmals ist ein Kurdirektor für die beiden Kurbetriebe in Bad Wildungen und Reinhardshausen zuständig. Partnerschaft mit St. Jean de Maurienne (Frankreich).

1992

Bad Wildungen feiert 5 Monate lang mit einer Vielzahl von Einzelveranstaltungen und einer rauschenden Festwoche im September das 750. Jubiläum der Verleihung der Stadtrechte.

1994

Wiedereröffnung einer Spielbank in der Badestadt im grundlegend sanierten Jugendstil-Hotel "Quellenhof".

1995

Trotz massiver Proteste Schliessung der Bahnstrecke Bad Wildungen - Korbach; als Alternative Verbesserung der Schienenverbindungen Bad Wildungen - Kassel-Wilhelmshöhe im Taktverkehr.

1996/97

Gravierende Einbrüche in der Belegung der Kliniken als Auswirkung der Reformgesetzgebung im Gesundheitswesen ("Kurkrise").

1997

Gründung einer Bad Wildunger Wirtschaftsförderungsgesellschaft.

1998

Einweihung von "Europas größtem Kurpark", der Kurparkverbindung zwischen Bad Wildungen u. Reinhardshausen (Modellprojekt "Wald und Gesundheit").

Einrichtung einer Kfz-Zulassungsstelle in Bad Wildungen.

Eröffnung des "lebendigen Museums" im Stadtteil Odershausen zur Präsentation des dörflichen Lebens in alter Zeit.

Das berühmte Altarbild kehrt nach mehrjähriger aufwändiger Restaurierung in die Stadtkirche zurück; auch das Gotteshaus selbst wird baulich saniert.

1999

Die Hessische Landesregierung wählt Bad Wildungen als Ausrichter der Landesgartenschau 2006 aus.

2000

Im Kurpark wird Deutschlands höchster Hochseilgarten eingeweiht.

Umbau des Bahnhofs zum Gründerzentrum der Region unter Beibehaltung der ÖPNV-Funktion.

Die Studienakademie für Informatik wird in der Badestadt eröffnet.

Der Stadtteil Bergfreiheit profiliert sich als Schneewittchendorf.

2002

Das bisherige "Hessische Staatsbad" wird nach langwierigen Verhandlungen zwischen Stadt und Land Hessen zum 1.1.2002 kommunalisiert. Die Stadt Bad Wildungen übernimmt und führt es als Eigenbetrieb "Staatsbad Bad Wildungen" in eigener Verantwortung.

2004

Im Juni 2004 geht auch die Bad Reinhardsquelle GmbH in die Hände der Stadt Bad Wildungen über. Ende des Jahres wird nach umfassender Modernisierung in Reinhardshausen die "Quellen Therme" eröffnet.

2006

Mitte April öffnet die 3. Hessische Landesgartenschau in Bad Wildungen ihre Pforten. Bis 3. Oktober besuchen mehr als 440.000 Gäste diese einzigartige Großveranstaltung. Park und Aue rund um die Königsquelle, das gesamte Bornebachtal bis hin zum Kurpark sind im Zuge des Jahrhundertereignisses entscheidend umgestaltet und aufgewertet worden.

In dem reizvollen Gelände sind mit Königsquellenpark, Schlossquelle, Quellen-Tunnel, Spielaue, Kabinett- und Goldenen Gärten bleibende Akzente entstanden, die die touristische Infrastruktur der Stadt nachhaltig ergänzen und bereichern.

In allen Stadtteilen gibt es sehenswerte eigene Außenprojekte zu ortstypischen Themen.

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